Der Carlsen Verlag ist seit 1953 Herausgeber von Comics (Mangas), Kinderbüchern und Jugendliteratur. Er ist eine Tochtergesellschaft des schwedischen Medienunternehmen Bonnier.
Carlsen einer der 3 größten Comicverlage in Deutschland, bei den Kinderbuchverlagen zählt er zu den 10 größten (siehe auch Ravensburger und Oettinger). Der dänische Carlsen Verlag, aus dem der Verlag ursprünglich hervorgegangen war, gehörte früher auch zu Bonnier, ist aber nach mehreren Verkäufen seit 2007 Teil der internationalen Verlagsgruppe Egmont Foundation. Somit sind die gleichnamigen Verlage in Dänemark und Deutschland nicht mehr als Unternehmen miteinander verbunden.
Inhalt
Programm
Derzeit veröffentlicht Carlsen hauptsächlich Kinderbücher (Harry Potter, Rugrats usw.) und Comics. Den größten Erfolg hatte Carlsen mit der Buchreihe um "Harry Potter" von Joanne K. Rowling. Schon vor dem Durchbruch des Zauberlehrlings erwarb der Verlag die Lizenz für alle geplanten sieben Bände. Bis heute erreichten die Harry-Potter-Bände im deutschen Sprachraum eine Gesamtauflage von 30 Millionen Exemplaren.
Geschichte
Der Verlag wurde 1953 von Per Hjald Carlsen in Hamburg gegründet und war ursprünglich die deutsche Niederlassung des dänischen Verlags Illustrationsforlaget/PIB. In seiner Anfangszeit veröffentlichte das Unternehmen hauptsächlich Bilderbücher über die Abenteuer des Bären Petzi, die bereits erfolgreich in deutschen Tageszeitungen abgedruckt worden waren und ab 1954 als Pixi-Bücher im Format 10 × 10 cm erschienen.
Ab 1967 öffnete sich der Verlag der Welt der Comics und veröffentlichte zunächst auf Deutsch die großen Erfolge der franko-belgischen Comics, zunächst "Tim und Struppi" gefolgt von weiteren Klassikern wie "Blake und Mortimer" sowie "Die Schlümpfe". Ab 1971 diversifizierte sich Carlsen und sorgte für die Wiederveröffentlichung großer amerikanischer Comic-Klassiker wie "Dick Tracy", "Terry und die Piraten", "Li'l Abner" und "Flash Gordon".
Mitte der 1980er Jahre hatte Carlsen auf dem deutschsprachigen Markt kaum Konkurrenz und war, sowohl in Bezug auf den Verkauf als auch auf die Produktion, der größte Verlag mit einer Erstauflage von bis zu 10.000 Exemplaren. Zu dieser Zeit begann der Verlag unter dem Lektor Eckart Sackmann, der sich bis dahin auf Übersetzungen beschränkt hatte, auch Originaltitel herauszubringen, hauptsächlich von deutschsprachigen Autoren. Sein Nachfolger, Andreas C. Knigge, prägte das Comic-Programm für viele Jahre und sorgte für eine immense Erweiterung dieses Bereichs.
In den 1990er Jahren führte Carlsen die Öffentlichkeit in den Manga ein, indem er die Lizenz erhielt, "Akira" (Katsuhiro Otomo) auf Deutsch zu veröffentlichen. Die Version, die in einer an die Gewohnheiten der Leserschaft angepassten Form (westliche Leserichtung und Übernahme der Kolorierung von Steve Oliff für die USA) veröffentlicht wurde, brachte dem Verleger einige Kritik ein, war jedoch kommerziell ein Erfolg. Carlsen versuchte, auf darauf aufzubauen, indem weitere Mangas übersetzt worden, jedoch relativ erfolglos.
Erst 1997 gelang dem Verlag mit "Dragon Ball" von Akira Toriyama ein weiterer Bestseller für eine japanische Serie.
Anfang 2002 kaufte der Carlsen Verlag den Namen und diverse Autorenrechte des Kleinverlages B&L (die anderen Serien des B&L-Verlages gingen in den BSE Verlag über).
Im Jahr 2012 übernahm Carlsen die Kindermedienmarke Terzio, darunter auch die berühmten Geschichten des „Ritter Rost“.
2015 wurde der Lappan Verlag (Cartoons, Geschenkbücher und Kalender) mit Sitz in Oldenburg, zugehörig zu der Salzer Holding GmbH, vom Carlsen Verlag Hamburg übernommen.
Weitere bekannte Verlage: