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Der Roman Wer die Nachtigall stört (1960; Rowohlt Verlag) stammt von der amerikanischen Autorin Harper Lee. Seine Veröffentlichung war ein sofortiger Erfolg: Er wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und entwickelte sich zu einem Klassiker der amerikanischen Literatur. Der Roman ist inspiriert von den Beobachtungen der Autorin über ihre Familie und ihre Nachbarn sowie von einem Vorfall, der sich 1936 in der Nähe ihrer Heimatstadt ereignete, als sie zehn Jahre alt war.

Obwohl sich der Roman mit kontroversen Themen wie Vergewaltigung und Rassenungleichheit befasst, wird er auch für seine Wärme und seinen Humor gelobt. Der Vater der Ich-Erzählerin, Atticus Finch, dient vielen Lesern als moralisches Vorbild und ist für Anwälte ein Modell für Integrität. Ein Rezensent erklärte die Wirkung des Romans mit den Worten: „Im 20. Jahrhundert ist ‚Wer die Nachtigall stört‘ das meistgelesene Buch über Ethnien in Amerika, und sein Protagonist Atticus Finch ist das beständigste fiktionale Bild des Rassenheldentums.

Als Südstaaten-Gothic-Roman und Bildungsroman sind die Hauptthemen von To Kill a Mockingbird die Rassenungerechtigkeit und die Zerstörung der Unschuld. Wissenschaftler haben festgestellt, dass Lee auch Fragen der Klasse, des Mutes und des Mitgefühls sowie der Geschlechterrollen im tiefen Süden der USA anspricht. Das Buch wird in englischsprachigen Ländern häufig im Schulunterricht verwendet, in dem Toleranz und die Verurteilung von Vorurteilen betont werden. To Kill a Mockingbird“ war jedoch auch Gegenstand von Kampagnen, die die Entfernung des Buches aus öffentlichen Schulen forderten, häufig wegen der Verwendung rassistischer Epitheta. Ebenso weisen Wissenschaftler darauf hin, dass die schwarzen Charaktere nicht vollständig erforscht werden, so dass sie von vielen schwarzen Lesern ambivalent aufgenommen werden, obwohl sie auf viele weiße Leser eine tiefgreifende Wirkung haben.

 

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