Frauenliteratur ist ein Genre (Essays, Belletristik) das von/für Frauen geschrieben wird oder weibliche Charaktere enthält.
Die zugehörige akademische Disziplin ist ein eigenständiger Bereich der Literaturwissenschaft, der auf der Vorstellung beruht, dass die Erfahrungen von Frauen in der Geschichte durch ihr Geschlecht geprägt wurden und dass Schriftstellerinnen daher per Definition eine Gruppe sind, die eine gesonderte Untersuchung verdient. Ihre Texte entstehen unter Bedingungen, die sich in der Regel stark von denen unterscheiden, die das Schreiben der meisten Männer hervorgebracht haben. Es geht nicht um das Thema oder die politische Haltung einer bestimmten Autorin, sondern um ihr Geschlecht, d. h. um ihre Stellung als Frau in der literarischen Welt.
Feministisch gesinnte Autorinnen und Forscherinnen mögen i.d.R. den Begriff Frauenliteratur (englisch: "Women's writing") nicht, da sie sagen, Literatur könne nur gut oder schlecht sein, nicht männlich oder weiblich. Allerdings können wir die Unterschiede zwischen der Schreibweise von Männern und Frauen nicht leugnen, denn sie zeigen sich bereits in der statistischen Textanalyse, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 80 % das Geschlecht des Autors des Textes ermittelt.
Ursprung
Im 18. Jahrhundert bezeichnete der Begriff Frauenliteratur in erster Linie Literatur für Frauen, wobei es sich innerhalb der patriarchalischen Gesellschaft nur gelegentlich um von Frauen verfasste Werke handelte, die als geduldete Ausnahmen galten. Seit der Aufklärung sind Frauen ein wichtiges literarisches Publikum. Da er aufgrund der klischeehaften Bezeichnung (Doktorroman , Liebesroman) als trivial galt , war er nicht Gegenstand wissenschaftlicher Beobachtung.
In der Französischen Sprache entstand der Begriff "femme de lettres" - dies war eine Frau, die sich mit dem Schreiben beschäftigt, um Werke literarischer Natur zu produzieren; im weiteren Sinne kann sie eventuell auch einen literarischen Salon führen.
Dieser Ausdruck - der heute veraltet erscheinen mag - wurde im 17. und 18. Jahrhundert populär und zeugt vom Aufstieg und der Bildung der Frauen, die sowohl aus dem Kleinbürgertum als auch aus der Aristokratie stammen, „Literatinnen“ werden und sich als solche bezeichnen: Es ist eine Form von Macht, eine Bestätigung ihrer Existenz auf sozialer, kultureller und politischer Ebene. Sie zeugt auch von einer allmählichen weiblichen Professionalisierung der Schreibberufe in einem weitgehend von Männern dominierten Feld.